Mobile First – was bedeutet das?
Was noch vor einigen Jahren undenkbar schien, ist längst Realität. Bereits erfolgen 30% aller Seitenaufrufe über mobile Endgeräte. Bei Newsportalen sind es sogar schon weit über 50%. Dies stellt entsprechende Anforderungen an Design, Funktionen und Inhalte sowie an die technische Umsetzung. Immer häufiger empfiehlt sich darum eine Mobile-First-Strategie, was soviel heisst, wie eine Website oder einen Onlineshop zuerst für den kleinen und erst dann für den grossen Bildschirm zu konzipieren.
Beschränkung auf das Wesentliche
Wer beachtet werden will, muss sich dort professionell präsentieren, wo seine User unterwegs sind. Und immer öfter ist dies nebst dem Desktop-Bildschirm das Smartphone, das Tablet oder das Notebook. Entsprechend muss sich der Online-Auftritt den unterschiedlichen Screen-Grössen anpassen (Responsive Design). Und dies darf insbesondere beim Handy nicht einfach nur eine verkleinerte Version der Desktop-Ansicht sein. Design und Funktionen müssen von Grund auf für den viel kleineren Bildschirm und insbesondere für die Bedienung via Touch konzipiert werden. So, dass die Benutzerfreundlichkeit und Übersicht in jedem Fall hoch ist. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Menus, Knöpfe und Links auf dem Mobile-Screen grösser sind. Dementsprechend ist man gezwungen, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Keep it simple! Es gilt das Credo „weniger ist mehr“ sowohl für Inhalte als auch bezüglich Funktionen. Aus technischer Sicht gibt es verschiedene Varianten um eine mobile Website zu erstellen.
Mobile-First-Strategie zahlt sich aus
Mobile First ist nicht einfach ein Buzzword, sondern eine Strategie. Denn eine Reduktion auf die wesentlichen Funktionen, wie es die Newsportale auf ihren mobilen Kanälen vorzeigen oder eine extrem einfache Usability bei einem Mobile Shop, beispielsweise ein grosser Bestellknopf oder ein einfacher Checkout, erhöhen nachweislich den Erfolg bzw. die Conversionrate im Onlineshop. Und laden aufgrund der Reduktion auf das Wesentliche erst noch schneller. Und was für den mobilen Kanal gilt, gilt mehr und mehr auch für Tablet und Desktop. Die User mögen die Einfachheit der mobilen Applikationen, haben sich aufgrund der guten Erfahrung mit Mobile Apps und mobil-optimierten Webseiten an die neue Einfachheit gewöhnt und schätzen dies inzwischen auch bei grösseren Screens. Sprich, der Zwang zur Reduktion auf das Wesentliche hat eine positive Rückkopplung auf die Gestaltung von Webseiten und Webshops auch auf grösseren Screens. Aus diesem Grund kommt man heute mehr und mehr zum Ansatz, dass man zuerst für den mobilen Screen konzipiert und danach für die grösseren Bildschirme.
Das MySign-Venture Herzbrand veranschaulicht das Resultat dieses Strategie sehr schön.
Mobile-Optimierung wird zum Killer-Feature
Besonders augenfällig ist die Entwicklung im Bereich der Newsportale. In den letzten fünf Jahren haben sich hier die mobilen Zugriffe von ca. 20% auf über 50% erhöht. News werden mehr und mehr von unterwegs konsumiert. Eine Seite mit Newscharakter kann es sich daher schlicht nicht leisten, nicht mobile-optimiert zu sein. Auch wenn es um die Recherche zu einem bestimmten Thema geht, bedienen sich heute über 70% der Nutzer des Smartphones oder Tablets. Auch Google hat darauf reagiert und bevorzugt mobile optimierte Seiten in den Suchresultaten. Im Kampf um den Leser gewinnen heute ganz klar Seiten mit reduzierter Funktionalität, mit einfacher Usability und schneller Ladezeit.
Technische Möglichkeiten der mobilen Umsetzung
Responsive Web Design
Dies bedeutet, dass man nicht eine komplett neue Lösung für mobile Endgeräte baut, sondern eine, die sich je nach zur Verfügung stehender Bildschirmfläche dynamisch anpasst. Beispiel: Wo auf dem Desktop-Bildschirm der Text links und das Bild rechtsbündig dargestellt wird, erscheinen auf dem Smartphone zuerst das Bild und unterhalb davon der Text.
Mobile Web App
Die etwas aufwändigere Variante ist die Entwicklung einer eigenständigen mobilen Web App, auf welche der User automatisch weitergeleitet wird, wenn er die Website über ein Smartphone aufruft. Der Vorteil gegenüber dem Responsive Web Design ist, dass man nicht nur die Darstellung anpassen kann, sondern auch die Prozesse und Funktionen innerhalb der App. Es ist somit eine komplett eigenständige Version einer mobilen Website. Die Web App wird wie die Desktop-Variante in HTML, CSS und JavaScript erstellt. Im Zusammenhang mit Web Apps spricht man auch von HTML5, ein Überbegriff der neuen, sich etablierenden Standards für HTML, CSS und JavaScript.